31.08.2015 [Brief von Lotti]

Hallo ihr Lieben,

in letzter Zeit habe ich alles aufgesaugt, was mir zum Thema Flüchtlinge so unter die Nase fiel und ich muss sagen, ich war und bin schwerstens schockiert. Die ganzen Nazis, die "besorgten Bürger" die "Asylkritiker", die brennenden Heime, den "demonstrierenden" Pöbelmob vor Heimen. Das alles hat mich sehr runtergezogen. Ich komme aus der kopfschüttelnden Fassungslosigkeit nicht mehr heraus. Im Gegensatz zu meinem (aus dem Land Brandenburg stammenden) Freund, den das alles irgendwie gar nicht wundert, weil er das so ähnlich aus seiner Jugend kennt, bin ich weitab vom Schuss im Sauerland groß geworden. Richtigen Nazis bin ich dort nie begegnet und auch wenigen Asylanten. (Ich mag das Wort nicht, weil es in der Öffentlichkeit irgendwie immer von den falschen Leuten ausgesprochen wird und so für mich einen negativen Touch bekommen hat. Gibt es ein neutraleres Wort?) Ich gehörte den eher alternativen Jugendlichen an und viele hatten "Nazis raus"-Patches oder -Drucke auf ihren Klamotten oder irgendwo anders. Uns war natürlich allen klar, dass man Nazis nicht tolerieren dürfe, aber wir mussten auch keine Angst haben, auf´s Maul zu bekommen. Das Sauerland nämlich hat weniger ein Problem mit Nazis als mit rechtskonservativen CDU-Wählern. Natürlich gibt es auch da reichlich braune Soße hinter vorgehaltener Hand oder offen als Stammtischparole. Dadurch, dass nur wenige offen dagegen halten und sich die Leute so nicht für ihr intolerantes Gedankengut schämen müssen, brodelt dort und wahrscheinlich in allen Ecken Deutschlands, wo wenig Kontakt zu Menschen mit Migrationshintergrund herrscht, seit Jahrzehnten ein stinkendes braunes Süppchen vor sich hin. Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Alles, was irgendwie vom Normativen abweicht, wird mit viel Geduld und guter Zurede vielleicht mal vorsichtig probiert und eventuell sogar für gut befunden. So kann sogar eine Entwicklung entstehen, dass auch "Andersartiges" aufgenommen und wirklich akzeptiert wird.

Stattdessen wird den Leuten dort (damit meine ich nicht das Sauerland speziell, sondern ländliche Gegenden im Allgemeinen) ein ganzes Dorf von Flüchtlingen vor die Nase gesetzt. Seht mal zu, wie ihr damit klar kommt! Wahrscheinlich würde es den deutschen Ureinwohnern wesentlich leichter fallen, Migranten in deren Mitte aufzunehmen, wenn man sie ihnen häppchenweise serviert. Aber es geht ja gar nicht darum, was das Beste für die Deutschen ist. Ehrlich gesagt ist mir das auch scheißegal. Ein bisschen Toleranz ist ja wohl echt nicht zuviel verlangt. Niemand muss hier um sein Privatvermögen fürchten. Ich schätze, es gibt auch für die Flüchtlinge bessere Arten der Unterbringung. Aber wir müssen halt einfach damit leben, dass es wohl derzeit für die Politik keine bessere Lösung gibt, als Flüchtlinge zu Hunderten irgendwo einzupferchen. Müssen sie genauso mit klarkommen, wie die Ureinwohner. Niemand hat gesagt, dass es für irgendwen leicht wird und morgen alle beste Freunde sein sollen, aber ist es denn zuviel verlangt, Menschen, die Hilfe brauchen zu versorgen, ihnen ein Dach über dem Kopf geben und sie nicht zu bedrohen und zu demütigen?

Ich selbst bin auch ein hasserfüllter Mensch. Ich hasse es, wenn Leute auf der linken Seite der Rolltreppe stehen oder oben angekommen stehen bleiben und alles verstopfen. Ich hasse es, wenn Leute zu doof sind, loszufahren und stattdessen bei Grün erstmal gemütlich den Gang einlegen. Ich könnte ausrasten, wenn Rechtsabbieger direkt in die rechteste Spur einbiegen, statt weiter vor zu fahren und so anderen auch ermöglichen, auch noch über die Ampelphase zu huschen. Ebenso hasse ich alles andere an rücksichtslosem Verhalten, Leute, die ihren Müll einfach liegen lassen und die ganzen Parks vollmüllen. Manchmal finde ich es auch scheiße, nicht soviel Geld zu haben und so sorglos leben zu können wie andere. Aber ich fange deswegen nicht an, Leute zu schlagen, sie zu demütigen oder schlimmeres. Und das liegt jetzt nicht mal daran, dass ich darauf achte, mich an bestehende Gesetze zu halten, sondern an meinen eigenen Moralvorstellungen. An meiner Idee, wie eine Welt sein sollte. Eine Welt ohne Krieg und mit fröhlichem Zusammenleben aller Menschen. Da ich über ein bisschen Reflexionsvermögen verfüge, ist mir klar, dass ich die Welt nicht verändern kann, wenn ich nicht bei mir selbst anfange.

Ich finde es wichtig, dass wir alle ein Zeichen setzen. Ein Zeichen für Mitgefühl und Akzeptanz. Und es kostet uns, lasst mich kurz überlegen.... rein gar nichts. Unsere Steuergelder werden ansonsten für irgendeinen Müll ausgegeben, den keiner braucht und landen eh nie da, wo ich sie haben will. Also können wir ruhig ein paar Kröten abgeben von dem Geld, mit dem wir eh nicht planen können. Also wir, die Bürger. Und wir können selbst entscheiden, was uns unser Mitgefühl kosten lässt.

Ich selbst habe nicht viel Geld z.B., einige von euch wissen das, andere vielleicht nicht, deshalb erwähne ich es mal ganz kurz, ich verdiende unter 1000€ netto und schrappe knapp an der Armutsgrenze vorbei. Dafür habe ich mehr Zeit als andere, da ich nur 30 Stunden arbeite und keine Kinder habe. Also fällt viel Geld spenden also raus. Aber Zeit, die habe ich und ein paar Sachen, die ich eigentlich gar nicht brauche. Z.B. mein schönes Schachbrett, dass ich seit ca vier Jahren nicht mehr benutzt habe oder zuviel Bettwäsche oder andere Dinge, die ich einfach nur seit Jahren von A nach B schleppe und so gut wie nie brauche. Die kann ich abgeben im Grunde ohne dass mir was fehlt. Und halt Zeit...

Dem ganzen Hass und der Ungunst, die wir in letzter Zeit mitbekommen haben, stehen zum Glück auch haufenweise Leute entgegen, die weniger in der Öffentlichkeit stehen. Leute, die helfen, freiwillig. Nach dem ganzen Mist, den ich vernommen habe, bin ich zum Glück im Netz auch auf ganz andere Berichte gestossen von Leuten, die sich als Ehrenamtliche verdient machen und ihre Erlebnisse berichten. Das eine oder andere Mal saß ich hier heulend vorm Rechner. Auf der einen Seite die Rechten und die ganze Scheiße, die passiert, auf der anderen Seite, die Menschen, die unter katastrophalen Bedingungen hierher gekommen sind und uns wahrscheinlich Geschichten erzählen könnten, die uns mit den Ohren wackeln ließen. Das Alles liegt mir wirklich schwer auf dem Herzen, ich habe schon wieder einen Kloß im Hals, während ich das schreibe. Zum Glück gibt es aber noch die anderen Menschen, die den Hass der Rechten ein bisschen von den traumatisierten Menschen abschirmen, indem sie freundlich auf sie zugehen. Menschen, die vermutlich von Mitgefühl angetrieben werden. Und davon gibt es zum Glück viel mehr als bekackte Nazis.

Ich muss gestehen, dass ich ein bisschen lange gebraucht habe, um zu begreifen, dass man als Ehrenamtliche keinen zweiten Vollzeitjob haben muss. Man kann auch einfach mal für ein paar Stunden mithelfen. Meine Hemmschwelle habe ich abgebaut, indem ich mir gesagt habe, ok, ich bringe jetzt einfach mal ein paar Kisten hin und gucke mir das erstmal an, bevor ich frage, ob ich helfen kann. Lasst euch sagen, eine Hemmschwelle ist absolut unnötig. Zumindest in dem vom DRK organisierten Wohnheim in meinem Stadtbezirk. Alle Leute dort waren freundlich und zeigten mir, wo ich mich in die Liste eintragen kann, damit ich während meiner Zeit dort versichert bin. Ich bin dann wieder zur Kleiderkammer, denn Sachen sortieren krieg ich wohl auch noch hin und habe andere Helferinnen gefragt, wie ich helfen kann. Manche konnten mir dabei helfen (haha), manche nicht, da sie gerade genug für sich zu tun gefunden haben. Das lag zum Großteil auch daran, dass die Kleiderkammer am Sonntag umziehen sollte und Umzugskartons leider rar waren. Wahrscheinlich wird diese Woche mehr zu tun sein. Ich werde versuchen, ab jetzt regelmäßig ein paar Stunden Zeit zu spenden. Ich vermute, dass es überall in der Nähe des eigenen Wohnortes Wohnheime gibt, wo es so oder so ähnlich abläuft und empfehle euch allen, einfach mal nachzufragen. Die Menschen, die dort beruflich arbeiten, sind es gewohnt, dass Menschen kommen um zu helfen und keinen Plan haben wie. Gut, es könnte wahrscheinlich alles besser orgnisiert sein, aber ich vermute, dass es schwierig ist, einer Situation, die aus der Not geboren ist, eine ordentliche Struktur zu verpassen. Jedenfalls fand ich toll, wie viele Helferinnen dort waren und wie viele Klamotten, Spielsachen, Hygieneprodukte, Koffer sich dort schon gesammelt hatten. Ich finde, über diese Hilfsbereitschaft der Menschen sollte viel mehr berichtet werden, damit sich widerum andere ein Beispiel daran nehmen und nicht an den pöbelnden Nazis.

Spannend fand ich die Erzählungen der Frau vom DRK, die die Kleiderkammer organisierte. Wie unterschiedlich die Kultur ist, macht sich an kleinen Gegebenheiten bemerkbar. Sie erzählte, dass es am Anfang übel auf den Toiletten war, alles krass stank und das ganze benutzte Toilettenpapier auf dem Boden lag. Bis jemand gecheckt hat, dass es gar nicht so üblich ist, Toilettenpapier in die Klos zu schmeißen, wie wir das hier kennen. In den meisten anderen Ländern sind die Abwasserrohre schmaler, so dass alles verstopfen würde und es deshalb üblich ist, das benutzte Toilettenpapier in Eimer zu werfen. Sie meinte, dass sie wahrscheinlich alle gedacht haben, die Deutschen sind ja total bescheuert, die haben gar keine Eimer, dann muss ich das Papier jetzt hier auf den Boden legen. Als das klar geworden war und Schilder mit Piktogrammen und arabischer Schrift aufgehängt wurde, klappte es plötzlich ganz wunderbar. Sie erzählte auch, dass es am Anfang Gedränge und Vorgedrängel vor der Kleiderausgabe gab, bis die Menschen verstanden haben, dass die Ausgabe eher bürokratisch erfolgt und jeder das kriegt, was er braucht, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ein paar Männer sortierten dann die Menschen am Einlass. Seitdem gibt es kein Gedränge mehr.

Ich selbst habe nicht viel Erfahrungen mit Flüchtlingen. Da ich eher nicht der Typ bin, der wildfremde Menschen anquatscht, habe ich bisher keinen Flüchtling kennengelernt. Ich fand aber den Umgang äußerst höflich und zuvorkommend. Z.B. als ich mein Auto vor der Kleiderkammer abparkte und die erste Kiste aus dem Kofferraum wuchtete, kam sofort jemand und nahm mir die Kiste ab und zeigte mir, wo ich hin muss. Dafür war ich sehr dankbar, denn ich kam mir in der für mich neuen Situation ein wenig verloren vor. Ich habe kurz überlegt, ob ich das überhaupt erzähle. Nicht dass mir jemand positiven Rassismus vorwirft. Aber andererseits ist mir total bewusst, dass auch in mir, ob ich will oder nicht, rassistisches Verhalten verwurzelt ist. Jede von uns muss an ihrem anerzogenen Rassismus arbeiten. Und ich gebe zu, dass ich generell fremden Menschen gegenüber vorsichtig bin und ein bisschen Angst vor fremden Kulturen habe. Wobei das vielleicht auch mit Respekt zu tun hat. Ich gehöre nicht zu den Touristen, die ein fremdes Land kapern und mit ihren Wertvorstellungen überziehen ohne Rücksicht auf die Bürger des Landes. Und ich finde es ebenso toll, wenn fremde Menschen zu uns kommen und versuchen, sich an unsere Regeln zu halten. Natürlich ist das nicht einfach, aber der gute Wille zählt ja auch. Und imo ist sowieso für mangelnde Integration unsere eigene Politik verantwortlich und nicht die Menschen, die hierherkommen.

Als ich am Freitag quasi direkt von der Notunterkunft zum Festival fuhr, war ich etwas schräg drauf und nah am Wasser gebaut. Ich hatte fast gar keine Lust auf das Festival. Aber ich riss mich zusammen und trank bei Ankunft erstmal ein Schnäpschen. Dann ging es. Das Festival wird seit ein paar Jahren von Freunden organisiert. Sie haben ein kleines Netlabel und das Festival ist daraus entstanden, dass sie ihre Bands zum gemeinsamen musizieren für einige Zeit in den alten Bahnhof in Bralitz einluden. Zu den Bands kamen dann Freunde und Freundesfreunde und so ist es seit ein paar Jahren eine großartige Zusammenkunft von ca 200 Menschen, die das Wochenende gemeinsam mit guter Musik, Lesungen und Kunstprojekten verbringen. Dieses Festival ist eine Zusammenkunft von "Gutmenschen", fest auf dem Boden stehenden Menschen, in deren Herz ein kleiner Hippie oder Punk sitzt und deren Kinder oder auch Hunde. Hier sind alle herzlich willkommen, egal welche Hautfarbe, Geschlecht, Behinderung, Alter, Herkunft, hauptsache du gehst mit Respekt mit deinen Mitmenschen um. Es gibt dort keine Gewalt. Das Bezahlsystem ist abhängig von dem, was du zahlen kannst und es geht nur darum, dass die Kosten gedeckt sind. So dürfen die Einwohner des kleinen Örtchens Bralitz einfach zahlen, was sie möchten, wenn sie kommen. Dieses Jahr durften die Oderberger gratis kommen. Bei dem Begriff handelt es sich nicht, wie man annehmen möchte, um alle Einwohner des Örtchens Oderberg, sondern um die Bewohner des dortigen Flüchtlingswohnheims. Die Organisateure sind dorthin und haben die Menschen persönlich eingeladen. Ich habe mich gefragt, ob die Oderberger wohl kommen würden und am Freitag war wohl keiner da. Aber Samstag Abend habe ich bestimmt 20/30 Menschen gesehen, die wahrscheinlich aus Oderberg gekommen sind. Leider waren keine Frauen dabei, das wäre wohl zuviel erwartet, aber Männer jeden Alters von kleinen Jungs bis zu älteren Männern war jede Altersgruppe vertreten. Die schmalen jungen Männer waren mit ihren Vollbärten, Jogginghosen und Lederjacken im Grunde von Berliner Hipstern nicht zu unterscheiden. Nach den Konzerten gegen 1:00 Uhr wurde drinnen die Tanzfläche eröffnet und ich kann euch sagen, es war eine einzige Freude. Einige der Oderberger haben mit uns quasi die ganze Nacht durchgetanzt, die Kinder haben gestrahlt und waren von der Tanzfläche kaum wegzukriegen. Ich fand es witzig, wie unbeholfen manche auf der Tanzfläche wirkten. Scheinbar waren sie etwas überfordert von den vielen, mit leichten Sommerklamotten bekleideten Frauen. Verständlich, aber dennoch lustig. So kam es, dass zur Abwechslung nicht wir Frauen angetanzt wurden, sondern die Männer. Scheinbar ist es in den südlichen Ländern eher üblich, dass Männer in einer Gruppe zusammen tanzen. Ich fand es wirklich wunderbar, zu beobachten, wie die Tanzstile unserer Männer zu imitieren versucht wurde. Wahrscheinlich war das ein totaler Kulturschock, aber mir kann jetzt wirklich niemand mehr erzählen, dass es an Integrationswillen fehlen würde.

So ist es an uns, ein Stückchen von unserer Komfortzone abzurücken. Integration oder besser Inklusion kann nicht von einer Seite aus stattfinden. Wir können keine totale Anpassung erwarten, aber wir können vielleicht sogar profitieren von der Differenz, von den Geschichten, Rezepten und der Kulur, die mitgebracht werden. Es ist nicht so schwierig, jemandem die Hand zu reichen. Und es liegt an uns allen, die Zukunft unserer Umgebung zu gestalten. Und bei der ganzen Islamfeindlichkeit, die in den Köpfen der Deutschen herrscht, denke ich nur: Die Leute, die hier mit offenen Armen freundlich empfangen werden, sind nicht die, die uns in die Luft sprengen werden.

Alles Liebe,
Eure Lotti

Kommentare

  1. Liebe Lotti,
    hab vielen Dank für Deinen Bericht! Ich hab ihn jetzt ganz flott komplett gelesen, war ja schon gespannt, was Du berichten würdest. Es gab ja zuletzt auch schon einige andere Berichte.
    Super, wenn dich dein erster Einsatz so überzeugt hat und Du dir vorstellen kannst, jetzt öfter/regelmäßig Zeit zu spenden.
    Ein Kinderkleidungsgeschäft hier im Kiez hat letzte Woche auch Spenden gesammelt. Sie hatten eine Liste mit konkret benötigten Dingen ausgehängt. So habe ich am Samstag die Nähmaschine hingebracht, die ich mal vom Hof vor dem Müll gerettet habe und die noch voll funktionsfähig war und hab bei DM eine Tüte voll Hygieneartikel gekauft. Die Chefin des ladens sagt, dass die Resonanz sehr groß war, z.T. sehr hochwertige Dinge (z.B. Markenkleidung) gespendet wurde und sie für den Transport einen Kleintransporter mieten mussten.
    Ich überlege auch, ob ich mir das mal angucken sollte und ob ich die Zeit aufbringen kann. vielleicht komme ich mal mit Dir mit?
    LG!
    M

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  2. Ein sehr, sehr schöner und leidenschaftlicher Text und du hast vollkommen recht, mit allem. Vielen Dank für dein Engagement und dass du uns daran teilhaben lässt!
    Lustig finde ich, dass ich mich über die gleichen Dinge wie du furchtbar aufregen kann und mich immer nur alle angucken, als wäre ein bisschen Rücksichtnahme und Umsicht im täglichen Miteinander eine unzumutbare Erwartung meinerseits. Schön, dass ich doch nicht die Einzige bin, die das anders sieht.
    Viele Grüße

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  3. Liebe Lotti ich Danke dir herzlich für deinen Bericht und deine Offenheit ! Hier ist immernoch sauerland und die geheime braune Soße ganz ungeheure in vielen Köpfen. Auch ich bin nicht gefeit von Ängsten und Schwächen, und gleichzeitig bin ich in einem Kriegskinder und vertriebenhaushalt aufgewachsen. Diese ständige Entwurzelung und die Suche nach Heimat ist bis heute in meinem Elternhaus allgegenwärtig. Vielleicht auch deswegen empfinde ich tiefes Entsetzen über die Bilder und Richtungen die uns gerade begegnen.
    Allerdings konnte sich der Südwesten noch von der ganzen Flüchtlingsthematik die letzten Monaten fernhalten...seit 2 Wochen ist klar, hier kommt keiner mehr drumherum. .Die Obrigkeit hat extreme Schwierigkeiten Tatsachen ins Auge zu blicken,bzw hat einfach geschlafen und gehofft dases unsere Region nicht trifft...Die LEA's sind weit weit weg (2 Std ) und jetzt ist klar, es werden viele. ...Täglich werden die Zahlen höher und die Ängste irreal größer. ..Fremdenfeindlichkeit all überall, und wenn ich das so betrachte sind die Helfer und Willkommensbürger in der deutlichen Minderheit.
    Ruft man auf den Behörden an, erhält man garkeine bis keine Aussage über Hilfeeinrichtungen oder Helferkorordinationen. ..alles ziemlich schwierig hier im Reichen Südwesten. ..
    jeden Tag warte ich auf einen etwas koordinierten Aufruf. .und nächste Woche trifft sich der Asylkreis im Nachbarort. ..
    Dein Bericht macht sehr viel Mut und deine Offenheit ich Danke dir aus ganzem Herzen dafür! !
    Liebe Grüße
    Stella

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  4. Liebe Lotti, vielen Dank für deine ehrlichen Gedanken und den Bericht. So tatkräftige Hilfe wurde ja von uns eher punktuell (z. b. Bei Überschwemmungen) oder in der Familie, bei Freunden und Nachbarn gebraucht. Insofern ist es neu und ungeübt. Mich hat dein Bericht dazu gebracht zu forschen, wie ich hier auf dem Lande etwas tun kann. Ich hoffe, ich werde auch etwas berichten können!
    Ganz herzliche Grüße!
    Luise

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  5. Ihr Lieben, danke. Es macht mich ungeheuer glücklich, wenn ich die eine oder andere animieren kann, ebenfalls ein bisschen was zu machen.
    Liebe Grüße
    Lotti

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  6. Schräg drauf und nah am Wasser gebaut, hier auch. Danke für den Bericht, dachte schon, ich bin viel zu weich, sogar fur eine kleiderkammer
    Lg susanne

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  7. Hallo Lotti,
    Deinen Bericht habe ich in eins durchgelesen und ich sage: Hut ab vor so viel Engagement und Herzblut! Da mein HaLiebster beruflich in den Aufnahmestellen und Turnhallen zu tun hat, bekomme ich über ihn ganz gut ein Bild von der Lage. Seltsamerweise ist die Situation zB bei meinen Kollegen überhaupt kein Thema. Mich dagegen bewegt das Thema schon sehr und ich überlege, wie ich helfen kann, was sicherlich auch Deinem Engagement geschuldet ist.
    Vielen Dank fürs Anschubsen sagt Mrs Go

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  8. Salut Herz, vielen Dank für den langen Bericht. Wir haben derzeit eine große Gruppe hier an der Uni, die wir beim Deutschlernen unterstützen (dankenswerterweise werden wir hauptsächlich zum Vokabelabfragen o.ä. eingeteilt - Dativ? Genitiv? Ääääh...), und direkt nach der ersten Woche haben sie uns wunderbar bekocht und wir haben zusammen gesungen und auch hier wurde in Gruppen getanzt. Nette Menschen, gute Erfahrungen für alle.
    Ich bin wirklich froh, dass ich hier die Möglichkeit habe, was zu tun. Es wäre schwer für mich, abends in Bremen noch Zeit dafür zu finden. Aber wie du sagst - das ist kein zweiter Fulltime-Job.
    Bises!

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  9. Danke für deinen Artikel, der mir in Vielem so aus der Seele spricht...LG mila

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  10. Wow und vielen Dank für diesen großartigen Brief. Ich überlege auch schon die ganze Zeit, wie und wo ich sinnvoll helfen kann. Ich denke, ich packe jetzt auch mal eine Kiste und fahre wie du einfach mal los.
    Liebe Grüße, Nadine

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