28.März 2016 [Brief von Juli]

Ihr Lieben,

ich hoffe, Ihr habt die Ostertage sehr genossen und alle Eier, die versteckt wurden, auch wiedergefunden.

Ich habe mir zu Ostern ein neues Kleid genäht. Den Stoff habe ich vor einigen Wochen bei *bay ersteigert, ein alter Vorhang in einem wunderbarem (und durch die Kamera leider nur unzureichend wiedergegebenem) satten Dunkelrot. Leider hatte der Stoff einerseits einige altersbedingte Fehler, zudem war der Vorhang mit 2x1 Meter nicht wahnsinnig groß. In kurzer Absprache mit Wiebke entschied ich, es dennoch mit einem Kleid zu versuchen, statt "nur" einen Rock daraus zuzuschneiden.

Seit einiger Weile schon wollte ich ein bereits erfolgreich getestetes Knip-Muster erneut nähen - nein, keine Sorge, es ist nicht das Paspelkleid, sondern eines aus der Ausgabe 5/2012 (ich meine, es sei das Modell 121, aber ich bin mir nicht sicher). Ich habe das Kleid im Jahr 2012 mehrfach genäht und immer wieder variiert. So sieht das Original aus:





Nach einem relativ kurzen Oberteil werden drei Stoffstreifen eingefügt, an die dann der Rock genäht wird. Der Rock selbst ist für einen Geschmack relativ kurz. Das war bei diesem Exemplar allerdings auch notwendig, weil der Stoff nicht ausreichte.





Diese Variante ist meine liebste. Hier habe ich schon einige Änderungen vorgenommen: Statt der drei Streifen ist das Oberteil verlängert, ebenso der Saum. Und wie Ihr seht, ist dieser jetzt auch gerade (siehe im Vergleich das erste Photo: hier ist der Saum vorne und hinten länger als an den Seiten)

Letzte Woche puzzelte ich nun also die Schnitteile auf meinem Vorhang hin und her. Zum Schluss war ich begeistert und auch ein bisschen stolz - alles passte. Leider hielt der Stolz nur kurz an, denn als ich das Oberteil fertig hatte und mich der Anpassung des Rocks widmen wollte, fiel mir auf, warum alles so easy gepasst hatte: ich hatte nur ein Rockteil zugeschnitten. Möp.

Ein wenig Stoffrest war noch da, aber für einen hinteren Rock reichte es definitiv nicht, also habe ich so lange hin- und hergeschoben, bis es einiegermaßen passte, das vodere Rockteil gekürzt, einen Keil eingesetzt wo der Stoff wirklich nicht reichte und insgesamt dabei sehr geflucht.

Hier das Ergebnis:



 

 




Auf dem letzten Photo sieht man den eingenähten Keil. Die Verlängerung des Saums stammt von einem Stoffrest aus meinem Jumpsuit-Test (der übrigens kläglich scheiterte, ich sehe aus wie eine dicke Wurst und bleibe daher lieber bei den gekauften Jumpsuits).

Der Gürtel ist ebenfalls genäht. Gummi und Schnalle sind aus dem wunderbaren Nähkontor in Berlin.

Ich finde das Kleid ganz wunderbar schön und bin mir sicher, dass ich es auch im Sommer viel tragen werde. Der Schnitt bietet sich für schnellen Erfolg an, den vergrabe ich nicht wieder vier Jahre lang. Und ich denke, ich werde die erste Version (die blau-rote von oben) auch noch einmal bearbeiten. Mit einem längeren Saum kommt das Kleid im Sommer sicher häufiger an die Luft.

Habt noch einen schönen Ostermontag!
Liebe Grüße,
Juli



Kommentare

  1. Ein Traumkleid, der Stoff ist so toll!!!
    L.G. Anick

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  2. Ganz zauberhaft, liebe Frau Kirsche, Ihr Up-Cycling-Resultat, ich bin sehr angetan, alles fügt sich wunderbar zusammen und sollte genau so sein.
    Frohe Ostern zurück!
    Melleni

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  3. Ich finde das Kleid wunderschön, der Stoff ist ein Traum und der Schnitt steht dir super.
    Herzliche Grüße
    Sabine

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  4. Dieses rote Kleid ist genial schön an dir. Genau für dich gemacht! Perfekte Farbe, perfektes Muster, perfekter Schnitt. Das mit dem Einflicken hast du außerdem super gelöst. Du wirst sehr, sehr viele bewundernde Blicke ernten, und das ganz zu recht!

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