5.4.2015 [Brief von Catherine]




Hallo ihr Lieben!
Ich wünsche euch frohe Ostern und viel Sonnenschein! Meine Frühlingsstrickjacke ist zum Finale des Knit-Along im MMM-Blog fertig - da ich ja etwas Blog-heimatlos war, habe ich die Zwischenstationen gar nicht gepostet, aber wie in jedem Jahr habe ich mir eine Frühlingsjacke gestrickt. Ganz genau genommen habe ich sogar zwei gestrickt, aber die zweite liegt gerade noch auf dem Wäscheständer zum trocknen. Gestern abend habe ich die das letzte Ärmelstück gestrickt, es ist eine Hortensia aus weißer Lana Grossa Opera (eine tolle Wolle mit kleinen Pailetten!) mit kurzen Ärmeln. Das Strickmuster ist so, dass man am Ende gar nichts zusammennähen muss. Meine andere Strickjacke, die hier gezeigte, die kennt glaube ich jeder. Ebenfalls von Andi Satterlund, eine Miette aus Drops Cotton Merino in burgunder. Ich brauche mehr kurze Strickjacken zu meinen weiten Röcken! Das Kleid ist aus dem Schwanenstoff, den Katharina von sewing Addicted vor ca. einem Jahr in China entdeckt hat. Leider habe ich doch den falschen Schnitt gewählt, ich hab ganz lange überlegt, welchen ich nehmen könnte und mich dann für einen eingekräuselten Rock und ein breites Bindeband entschieden um möglichst viel Stoffülle zu haben. Leider trage ich das Kleid jetzt gar nicht so oft weil es enorm aufträgt, vielleicht hätte ich doch ein Kleid mit Tellerrock nähen sollen.



Wir haben über die Ostertage kinderfrei, das ist sehr sehr schön. Gestern waren wir in der Ausstellung Berlin:West im Ephraimspalais im Nikolaiviertel, die empfehle ich euch hiermt wärmstens! Ich bin ja in der Sondersituation, mit einem echten westberliner Mauerkind mein Leben zu teilen und die Stadt auch immer aus diesem speziellen Blickwinkel gespiegelt zu bekommen. Es ist schon so, dass es nicht nur für Ostdeutsche, sondern auch für gebürtige Westberliner so ist, dass es das Land ihrer Kindheit und Juend nicht mehr gibt. Die Ausstellung ist eine Art Hommage an die Eigenständigkeit und teils auch Widerborstigkeit des alten Westberlins. Eine Erinnerung an Spießertum, Studentenbewegung, alternativer Szene und Migration. Gezeigt wird auch ein ganz bisschen westberliner Mode - für mich waren die politischen Bereiche am interessantesten, vor allem aus den 80er Jahren, die Zeit der Hausbesetzungen, der Stadtentwicklungspolitik usw., das spielte sehr in meinem Kiez und meinem Milieu und außerdem habe ich ja einen Zeitzeugen an meiner Seite. Also, geht da mal hin, es lohnt sich!

Noch ein Tipp, wir haben mal wieder im Kochhaus eingekauft und es war wie immer fantastisch. Kennt ihr das? Bei meinen Eltern um die Ecke in Schöneberg gibt es eins, aber inzwischen auch in der Bergmannstraße und irgendwo im Prenzelberg. Und überhaupt expandieren die fleissig, auch nach München und Münster und Hamburg und so weiter. Ich bin Kundin der ersten Stunde, seitdem das erste Kochhaus am Kaiser-Willhelm-Platz aufgemacht hat. Das Konzept ist so, dass es Stationen mit verschiedenen Rezepten gibt, wo auch alle Zutaten ausliegen und man kann sich dann passgenau mitnehmen, was man braucht.  Ich glaube, ich werde mir demnächst mal das Kochhaus-Kochbuch anschaffen. Bisher sind alle Kochhaus-Rezepte in unser Familienkochbuch übergegangen, manche auch in unsere Alltagsküche. Ich finde die Zusammenstellung der Aromen immer wieder sehr inspirierend. Melleni, es gibt da auch jede Menge vegetarische Rezepte. Was man auf dem Flyer nicht sieht, dazu gehörten noch grüne Bohnen und Birnen und ein sehr kräftiger Rotwein, lecker!!


Heute waren wir auf dem Friedhof und haben Frühlingsblumen auf das Grab gestellt, es waren auch schon andere Eltern da gewesen und es war ganz bunt und ganz still.
Liebe Grüße an euch! Cat

Kommentare

  1. Deine Kombi aus Jäckchen und Kleid (das Schwanenmuster!!) finde ich grandios. Und vielen Dank für den Ausstellungstipp. Noch schöne kinderfreie Zeit!
    Linnea

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  2. Mit roten Jäckchen kriegt man mich ja sofort, der Burgunderton könnte mir auch noch gefallen...Sehr hübsch, die kleine Miette und passt sehr schön zum Schwanenkleid.
    Klar, eingekräuselt trägt immer etwas auf, aber mit der roten Jacke drüber wird der Blick geschickt nach oben gelenkt und der Schwanenstoff ist so entzückend.
    Dir noch schöne Ostertage und lG von Susanne

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  3. Ein süßes Jäckchen und durch den Schwanenstoff wird es noch süßer - schade, dass das Kleid es nicht so oft aus dem Kleiderschrank schafft. Könnte man da nicht noch was mit einem Sattel oder Ähnlichem machen? Dann würde es nicht mehr so auftragen und würde vielleicht öfter ausgeführt werden? :)

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    1. Ich hab leider kein einziges Fitzelchen mehr übrig (und insgeheim bin ich wohl auch zu faul...)

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  4. Hach ja. Irgendwann brauche ich auch eine Miette... deine finde ich wunderschön, das kräftige, kalte Rot ist wirklich toll!

    Liebe Grüße
    von Nicole

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  5. Die Stille heute scheint sich auch auf die ganze Stadt auszuwirken, hat was beruhigendes- auf jeden Fall erscheint mir heute alles ruhiger und langsamer.....
    Vielleicht liegt es auch an der Ruhe nach den ganzen Sturm- und Hagelintermezzi in den letzten Tagen.

    Ein West-Berlin-Ausstellungsbesuch steht auch schon länger auf unserem Programm, gut dass du mich daran erinnerst. Ich hatte gerade Besuch von meiner Schwester, immer auch eine gute Gelegenheit, die eigene Stadt mal wieder mit anderen Augen zu erkunden. Wir hatten z.B. Nachttickets für den Fernsehturm und kriegten dort das volle Programm mit Fahrstuhlausfall geboten (und Fastenbrechen im Drehrestaurant, um die Wartezeit sinnvoll zu überbrücken)

    Miette geht immer und in allen Farben. Auch diese Variante ist einfach schön.
    Eine weiße Hortencia mit Pailetten und kurzen Ärmeln kann ich mir jetzt allerdings erstmal nicht so richtig vorstellen, bin also entsprechend gespannt.

    "Schöpft" eure kinderfreien Tage weiterhin gut aus.
    LG
    Wiebke

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  6. Eine Miette in einer wunderbaren Farbe! Das ist wirklich ein Jäckchen, von dem man einfach in jeder Farbe eins braucht ...
    Und das Schwanenkleid gefällt mir sehr.
    Hab noch eine schöne kinderfreie Zeit!
    Liebe Ostergrüße von Doro

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  7. Miette geht immer, da gibt es nicht viel mehr zu sagen. Steht dir sehr gut die Farbe.
    LG Mirella

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  8. Ich liebe diese Farbe auch wenn ich bis vor kurzem behauptet habe rot ist doof.
    Diese Miette habe ich auch :-) aber leider kein Schwanenkleid.
    Lieber Gruß
    Elke

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  9. Wunderschön kombiniert. Miette ist einfach klasse. Und das Schwanenkleid finde ich richtig schön.
    Bin mit angereihten Röcken fremdle ich auch immer wieder. Aber auf den Bildern sieht es toll aus.
    viele lieben Grüße Elke

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  10. Sehr schön, liebe Catherine!
    Ich kann aber Dein Unbehagen ob des gekräuselten Teils nachvollziehen. Wie wäre es, es nochmal aufzutrennen und in Falten zu legen? Ich hab das letztens gemacht und nicht bereut: http://talentfreischoen.blogspot.de/2014/10/mmm-mit-groem-kragen-aber-schmalem-kleid.html
    Interessant, dass Du das Kochhaus so lobend erwähnst. Ich war schonmal dort, in Schöneberg, und fand es schick und inspirierend. Aber ich hab nichts eingekauft. Vielleicht beim nächsten Mal, wen ich in der Gegend bin - ach, ja, immer wenn ich zur Hautärztin muss :)
    Habt noch einen schönen zweiten Ostertag!
    Melleni

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  11. @all, Danke! Es stimmt, Mietten kann man in unbegrenzter Anzahl in allen Farben gebrauchen, das ist einfch die bestes Basisstrickjacke (und auch so schön schnell gemacht!)
    Jetzt gerade finde ich die Hortensia fast noch besser, weil man da gar nichts mehr nähen muss, aber die war noch nicht im Alltagstest.

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  12. Deine Jacke ist wirklich richti toll geworden, ich brauche unbedingt auch noch eine Miette^^

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  13. Es gibt eine TV-Dokumentation "Die Insel - Westberlin zwischen Mauerbau und Mauerfall":
    https://www.youtube.com/watch?v=Su3xu9D640U (Zweiteiler!)
    Da geht es auch um Hausbesetzer, Besatzungsmächte, Politik, Aufstände usw.
    Hab ich mit meinem Mann gesehen. Wir sind beide echte Westberliner, aber mit 7 Jahren Altersunterschied, er aus dem Süden, ich aus dem Norden. War sehr interessant, das gemeinsam zu gucken und Erinnerungen auszutauschen. Ich denke, das könnte Euch auch interessieren.

    Der Gedanke an das Schmettlingskind macht mich immer ganz starr vor Schmerz. Ich finde, Du gehst hier sehr tapfer damit um.

    Liebe Grüße,
    Henriette

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